CO² neutrale Städteregion Aachen

Die GRÜNEN Fraktionen in der StädteRegion und im Rat der Stadt Aachen werden gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern folgenden Antrag in die Gremien einbringen:

„Die Verwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit der Stadt Aachen und den übrigen Städten und Gemeinden in der StädteRegion ein Handlungskonzept für die CO²neutrale Städteregion Aachen zu entwerfen.“

Um das angestrebte Klimaschutzziel der Begrenzung der weiteren Temperaturzunahme bis zur Mitte dieses Jahrhunderts auf 2 Grad Celsius zu begrenzen, sind weitaus drastischere Energieeinsparungen und ein umfangreicherer Ausbau der erneuerbaren Energien erforderlich, als bisher praktiziert.

Handlungsempfehlungen „CO² neutrale Städteregion Aachen“

Die GRÜNEN Fraktionen in der StädteRegion und im Rat der Stadt Aachen werden gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern folgenden Antrag in die Gremien einbringen:

„Die Verwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit der Stadt Aachen und den übrigen Städten und Gemeinden in der StädteRegion ein Handlungskonzept für die CO²neutrale Städteregion Aachen zu entwerfen.“

Begründung:

Um das angestrebte Klimaschutzziel der Begrenzung der weiteren Temperaturzunahme bis zur Mitte dieses Jahrhunderts auf 2 Grad Celsius zu begrenzen, sind weitaus drastischere Energieeinsparungen und ein umfangreicherer Ausbau der erneuerbaren Energien erforderlich, als bisher praktiziert.

Unser Lebensstil führt dazu, dass heute jeder Bürger in den USA immer noch etwa 20 Tonnen CO², in Europa im Schnitt 10 Tonnen CO² emittiert, während es in China etwa 5 Tonnen CO² und in armen Ländern (Indien, Afrika) etwa 1 Tonne CO² sind. Um das 2 Grad-Ziel zu erreichen, dürfen es bis zur Mitte des Jahrhunderts – auch unter Berücksichtigung des Bevölkerungswachstums von derzeit 7 auf 9 Milliarden Menschen - nur noch etwa maximal 1,5 Tonnen pro Einwohner und Jahr sein.

Die Europäische Union hat daher bereits während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft das sog. „triple 20“-Ziel beschlossen: bis zum Jahr 2020 Senkung der CO²-Emissionen um 20 % (30 %, wenn sich andere Staaten auch zu Einsparungen verpflichten), Steigerung der Energieeffizienz um 20 % und Anteil erneuerbarer Energien 20 %. Nach Auffassung von Experten reicht dies nicht, um den Temperaturanstieg auf 2 Grad zu beschränken.

Deutschland als einer der führenden CO²-Emittenten (aus Braun- und Steinkohle) der EU hat sich daher bereits ehrgeizigere Ziele gesetzt, u.a. CO²-Einsparungen bis zu 40 % bis zum Jahr 2020 und 85 % bis zum Jahr 2050. Die Energieversorgung soll bis dahin weitgehend auf regenerative Energien umgestellt sein (Koalitionsvertrag Oktober 2009); mehrere Energieszenarien (SRU, Prognos, FÖS; DLR) halten eine 100 %-Versorgung aus regenerativen Energien bis 2050 für erforderlich und machbar, ebenso das Bundesumweltministerium (PM BMU 090/10 vom 14.06.2010).

Das Land NRW plant, seine energiewirtschaftliche Sonderstellung in Deutschland durch eine gezielte Ausbaustrategie für die Erneuerbaren zu manifestieren und steckt dabei mit eindeutigen Ausbauvorgaben u.a. für die Windenergie (2% der Landesfläche für die Windanlagen) einen innovativen und ambitionierten Rahmen.

CDU und GRÜNE in Stadt und StädteRegion Aachen haben daher in ihren jeweiligen Koalitionsvereinbarungen (2009-2014) ähnlich ambitionierte Klimaschutzziele wie die Bundesregierung beschlossen: Die Stadt Aachen will ihre CO²-Emissionen bis zum Jahr 2020 um 40 % reduzieren, die Städteregion will den Anteil Erneuerbarer Energien bis zum Jahr 2030 auf75 % erhöhen. Langfristig, d.h. bis zum Jahr2050, haben sich beide zur vollständigen Umstellung auf regenerative Energieträger verpflichtet.

Die Stadt und die StädteRegion Aachen verstehen sich gleichzeitig als Innovationszentren und europäische Modellregionen für Elektromobilität. Die umweltverträgliche Gestaltung einer elektromobilen Zukunft erfordert die rasche und zielgerichtete Ablösung der konventionellen Stromerzeugung durch erneuerbare Energiesysteme und dezentrale (Speicher-) Lösungen.

Unter diesen Gegebenheiten ist eine ambitionierte Ausbauplanung aller erneuerbaren Energieträger erforderlich. Die StädteRegion Aachen ist prädestiniert, die dazu notwendigen Maßnahmen aufeinander abzustimmen und damit den Herausforderungen gemeinsam zu begegnen. Ein gut abgestimmtes Handlungskonzept, in welchem sich alle beteiligten Kommunen wiederfinden, ermöglicht ein ökonomisch und ökologisch sinnvolles Vorgehen sowie eine schrittweise Umsetzung von konkreten Schritten innerhalb eines festgelegten zeitlichen Rahmens.

Es ist klar, dass eine solche Umstellung nur innerhalb eines länger angelegten Prozesses erfolgen kann, in welchem die beteiligten Akteure eingebunden sind. Zur Vorbereitung sollte in einem ersten Schritt ein moderiertes Gespräch der Akteure der StädteRegion/der Stadt Aachen stattfinden, in welches auch die Energieversorger sowie die vorhandenen Netzwerke (z.B. Umweltforum der RWTH Aachen, IHK Aachen, Aachener Stiftung Kathy Beys, Energy Hills) einzubinden sind.

 

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