Zur Studie der deutschen Reaktorsicherheitskomission erklären die Kreisvorsitzenden von Bündnis 90/DIE GRÜENEN Gisela Nacken und Alexander Tietz-Latza:
"Die Studie der Reaktorsicherheitskommission (RSK) bringt keine Sicherheit in die Region. Die Risse in den Reaktoren sind nur ein Mangel von vielen. Immer neue Vorfälle, die auch die belgische Atomaufsicht kritisiert, zeigen wie wichtig es ist, die ältesten Reaktoren an den beiden Standorten in Belgien schnellstmöglich vom Netz zu nehmen. Pumpenausfälle, Lecks in den Kühlsystemen und die aktuellen Funde maroden Betons sowie verschobener Stahlteile sind keine Zeichen für sichere Reaktoren. Derzeit sind vier der sieben Atommeiler vom Netz genommen, weil sie saniert werden müssen.
Vor diesem Hintergrund sind wir sehr erstaunt, dass die Städteregionsratskandidatin der SPD, Daniela Jansen die Aktivitäten der StädteRegion gegen Tihange als "Panikstrategie" bezeichnet. Wir können uns nicht zurücklegen und uns in Sicherheit wägen. Wir müssen dran bleiben und mit unseren vielfältigen Protestformen und den Klagen der StädteRegion und vieler anderer Kommunen versuchen, die Atommeiler so schnell wie möglich vom Netz zu nehmen. Die Sicherheitsfragen sind durch das Gutachten der RSK keinesfalls abschließend geklärt! Deshalb sollte auch die Lieferung von Brennstäben aus Lingen von der Bundesregierung untersagt werden.
Und natürlich braucht es Unterstützung für die belgische Regierung zur Versorgung mit Strom aus sauberen Quellen. Hilfe haben bereits alle Nachbarländer signalisiert, z.B. die Niederländer. Sie verfügen über ein derzeit abgeschaltetes Gaskraftwerk in nächster Nähe zur belgischen Grenze, das kurzfristig wieder hochgefahren werden könnte."