Grüne in der Städteregion sehen belgische Entscheidung zur Laufzeitverlängerung kritisch

Aufgrund der Ereignisse in Russland bestätigte die belgische Regierung am 19.03., dass sie aufgrund der Versorgungssicherheit die Atommeiler Tihange 3 und Doel 4 zehn Jahre länger als geplant am Netz lassen möchte. Die Abschaltung wurde von 2025 auf 2035 verschoben. Zwar sollen die maroden Meiler Doel 3 und Tihange 2 mit allen anderen Atomkraftwerken wie geplant abgeschaltet werden, doch ein Risiko bleibt.

Katrin Feldmann und Lukas Benner, Kreisvorsitzende, fassen die Position des Aachener Kreisverbands zusammen: „Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hat nicht nur in Deutschland dazu geführt, dass energiepolitische Gewissheiten infrage gestellt werden. Dennoch bezweifeln wir, dass die Entscheidung der belgischen Regierung, die Laufzeiten von Tihange 3 und Doel 4 um zehn Jahre zu verlängern, der richtige Weg ist. Zwar sind die Meiler neuer und sicherer als die älteren Schrottmeiler. Die Sicherheitsrisiken sind dennoch erheblich, da für die nötigen Updates sehr wenig Zeit bleibt. Vor allem darf die Entscheidung kein Dammbruch sein, nun auch die Laufzeiten der Schrottmeiler Tihange 1 und 2 in Erwägung zu ziehen. Die Lösung für eine unabhängige Energieversorgung ist der schnelle Ausbau der erneuerbaren Energien.“

Auf die Frage, ob man denn weiter gegen die belgischen Meiler protestieren werde, antwortete man, dass man die Proteststernfahrt weiterführen wolle, bis der letzte Meiler vom Netz ist. Allerdings sei – mit Rücksicht auf den Krieg in der Ukraine – zur Zeit kein direkter Protest gegen die Entscheidung geplant.

Zurück