PSNV – Psychosoziale Notfallversorgung (07.03.2012)

Die Fraktionen von CDU und BÜNDNIS 90/GRÜNE bitten, den oben genannten Betreff als Punkt in die Tagesordnung für die nächsten Sitzungen Ausschusses für Soziales, Gesundheit, Senioren und demografischen Wandel und Ausschusses für Rettungswesen und Bevölkerungsschutz aufzunehmen.

Die Fraktionen von CDU und BÜNDNIS 90/GRÜNE bitten, den oben genannten Betreff als Punkt in die Tagesordnung für die nächsten Sitzungen Ausschusses für Soziales, Gesundheit, Senioren und demografischen Wandel und Ausschusses für Rettungswesen und Bevölkerungsschutz aufzunehmen.


Des weiteren bitten wir die Verwaltung um einen Sachstandsbericht zum Thema „PSNV“ und deren systemischer Verankerung auch im Falle von Großschadenslagen.


Begründung:

Das gut aufgestellte PSNV-System in der StädteRegion Aachen versorgt bei Notfällen die zunächst häufig nicht offensichtlichen Folgen für Helfer, Opfer und Angehörige, die in der psychischen Bewältigung der Notlage entstehen können. Nicht selten leiden Rettungskräfte und Ersthelfer, aber auch Angehörige unter den zum Teil extrem belastenden Situationen bei Unfallgeschehen und besonders größeren und großen Schadensereignissen.


Der schwere Verkehrsunfall in Aachen-Brand, der Hausbrand in Aachen mit dem Tod mehrerer Kinder, aber auch die Loveparade-Katastrophe von Duisburg haben gezeigt, wie schwer die Seele auch der Helfer und Retter der Betreuung bedarf. Das PSNV-Team der StädteRegion leistet dabei unschätzbar wertvolle Arbeit in der Erstversorgung der Betroffenen. In allen oben genannten Fällen waren z.B. Helfer und Retter der Region betroffen und wurden erstversorgt. Manche Helfer auch aus näherer Region, die bei der Loveparade unmittelbar die Sterbenden und Schwerverletzten versorgten, befanden sich monatelang in therapeutischer Behandlung.


Eine Großschadenslage, so zeigen Einsätze wie die Loveparade, der Amoklauf von Winnenden und andere, erfordern in den ersten Stunden auch eine deutlich über die regionale Vorhaltung hinausgehende PSNV-Betreuung, die dann aber schnell zurückgefahren werden kann.


Aus unserer Sicht ist daher eine feste Verankerung der PSNV in die Arbeit der regionalen Krisenstäbe sinnvoll und anzustreben. Nur so kann die Planung und Steuerung der Arbeit der Seelsorger und Psychologen des Teams systematisch in die Stabsplanung eingebaut und koordiniert und überregionale Kräfte angefordert und eingeplant werden. Auch bei Stabsübungen muss diese Zusammenarbeit mit dem PSNV-Team auch auf Stabsebene geübt und so optimiert werden. Gerade hier ist es wichtig, dass der regionale Bezug und das Wissen um die gegenseitige Arbeit geübt werden können.


Zu diesen Sachverhalten bitten wir weiter um Beantwortung folgender Fragen:


Welche Maßnahmen, Angebote und Leistungen der kurz-, mittel- und langfristigen Versorgung bei belastenden Großschadensereignissen, Notfällen bzw. Einsatzsituationen können in der StädteRegion geleistet werden?


In welchem Umfang lassen sich die für die langfristige Betreuung der ggfls. therapiebedürftigen Betroffenen zuständigen Unfall- und Krankenkassen in die Finanzierung einbinden?

Gibt es hier schon Gespräche mit diesen?

Antrag als PDF

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