Reiner Priggen: „Mein Buchhändler kann viel mehr als Amazon“
Um ein klares Signal für den heimischen Buchhandel zu setzen, schwärmten alle 29 Abgeordneten der GRÜNEN Fraktion im Landtag NRW in der vergangenen Woche aus und besuchten im Vorfeld des bundesweiten Vorlesetages am 21. November 2014 ihre heimischen Buchhandlungen. In der Buchhandlung LeseZeichen in Roetgen konnten die Inhaberinnen Claudia Küpper und Rose Blatz-Ommer den grünen Fraktionsvorsitzenden Reiner Priggen MdL begrüßen. „Die Buchhandlung vor Ort ist ein Stück Kultur. Sie schafft Lebensqualität, sie bietet Beratung, schnellen Service und belebt den Ort.“ sagte Reiner Priggen. „Wir GRÜNE wollen, dass das so bleibt. Wir rufen dazu auf – auch jetzt vor Weihnachten – die Buchhandlungen im Ort mehr zu nutzen.“
Seit mehr als 21 Jahren gibt es die kleine Buchhandlung in Roetgen, und man merkt den beiden Buchhändlerinnen an, dass ihnen die Arbeit noch immer viel Freude macht. Sie haben eine treue Stammkundschaft, und sie sorgen immer für eine angenehme Atmosphäre in ihrem Laden. Ein Sofa lädt zum Sitzen ein, und wer will, bekommt auch einen Tee oder Kaffee.
„Mein Buchhändler vor Ort kann viel mehr als Amazon!“ ist die Botschaft der Grünen Landtagsabgeordneten, die von Claudia Küpper bestätigt wird: „Amazon, hat kein Sofa, Amazon sagt nicht Guten Tag und erkundigt sich auch nicht nach dem Befinden seiner Kunden.“ Damit wird ein entscheidender Unterschied zwischen örtlichen Buchhandlungen und dem Internetriesen angesprochen. Denn auch im LeseZeichen kann man seine Bücher online bestellen, ebenso wie Musik und Filme, sofern die Großhändler sie im Programm haben. Alle Bestellungen liegen am nächsten Morgen abholbereit im Laden.
Die Inhaberinnen sind zufrieden mit ihrem Geschäft. Sicher spüren sie auch die Konkurrenz des Internethandels oder durch E-Books, aber sie fühlen sich dadurch nicht in ihrer Existenz bedroht. Bedrohlicher für den Buchhandel und die Buchpreisbindung könnte das Freihandelsabkommen TTIP werden, so Priggen. „Die Preisbindung ist sehr wichtig für den Buchhandel, denn ein neues Buch hat überall denselben Preis, im Laden auf dem Dorf, in der großen Buchhandelskette oder bei Amazon.“
Wünsche äußerten Claudia Küpper und Rose Blatz-Ommer jedoch in Richtung der Gemeindeverwaltung und der örtlichen Politik. Sie erwarten mehr Engagement und Unterstützung für den gesamten Einzelhandel im Ort, damit alteingesessene oder neu gegründete Geschäfte auch eine Überlebenschance haben. Diese Anregungen wurden von den anwesenden grünen Kommunalpolitikerinnen gerne aufgenommen und weitergetragen.