Rote Rosen für Oberbürgermeister Franz Oppenhoff

Anlässlich des 75. Jahrestags des Kriegsende am 8. Mai 2020 ruft die Aachener  Gruppe der Intenationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges IPPNW zum Gedenken an Franz Oppenhoff auf. Der gelernte Jurist war nach der Befreiung Aachens durch die Alliierten von der Militärregierung am 31. Oktober 1944 zum Oberbürgermeister eingesetzt worden. Während der Nazizeit hatte sich der überzeugte Katholik Oppenhoff stets standhaft geweigert, der NSDAP beizutreten und es immer wieder geschafft, sich der Einberufung zum Kriegsdienst zu widersetzen. Nach seiner Einsetzung als Oberbürgermeister stand Oppenhoff bei den Nazis auf der Todesliste. Am Palmsonntag, dem 25. März 1945, wurde er von einem Einsatzkommando ermordet. Den Tätern wurde 1949 vor dem Landgericht Aachen der Prozess gemacht. Sie wurden entweder freigesprochen oder kamen mit milden Haftstrafen zwischen einem und vier Jahren davon. In den folgenden Jahren wurden die Haftstrafen von demselben Gericht weiter abgemildert und schließlich wegen "Befehlsnotstands" ganz erlassen. Der Vorsitzende Richter der Aachener Kammer war seit 1937 Mitglied der NSDAP und Angehöriger eines von den Nationalsozialisten eingerichteten Sondergerichts gewesen.

Die Stadt Aachen ehrte Oppenhoff, indem sie die Kaiserallee in Oppenhoffallee umbenannte. In der Oppenhoffalle befindet sich ein Denkmal für den Oberbürgermeister. "Wir haben gedacht, dass Faschismus und Rassismus in Deutschland nie mehr einen Platz finden würden, aber nun,75 Jahre später, sind sie wieder da", so IPPNW Aachen. "Wir bitten jeden Einzelnen von Euch, am 8.Mai zwischen 9.00 und 17.00 an seiner Gedenkstätte in der Oppenhoffallee 1 oder 2 rote Rosen niederzulegen."

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