Tihange. Wohin mit den radioaktiven Abfällen?

In den sieben belgischen Atomkraftwerken fallen in jedem Jahr rund 150 Tonnen hochradioaktiver Müll an - und kein Mensch weis, wohin damit, denn das kleine Land hat kein Endlager. Und so wird der hochgefährliche Müll einfach auf dem Geländer der AKW gelagert - bereits jetzt mit fatalen Folgen: das sogenannte Abklingbecken des Reaktors Tihange 1, in dem die ausgedienten Brennelemente zunächst landen, verliert jeden Tag ca. neun Liter hoch radioaktives Wasser - Reparatur unmöglich. Und geht es nach dem Willen des AKW Betreibers Electrabel, so wird in Tihange ein weiteres sogenanntes Trockenlager für radioaktive Abfälle gebaut. Diese sollen dann mindestens 80 Jahre lang in Castoren eingelagert werden. Doch spätestens nach 40 Jahren muss ein Castorbehälter in die Reparatur, was nur in speziellen Räumen, sogenannten "heißen Zellen", möglich ist. Ein solcher Raum ist in Tihange jedoch nicht vorgesehen. Christophe Collignon, Bürgermeister des Städtchen Huy, auf dessen Gebiet Tihange liegt, befürchtet, dass seine Stadt dauerhaft zum Endlager für Atommüll wird. Jeder einzelne Castor enthält soviel radioaktives Material, wie während der gesamten Atomkatastrophe von Tschernobyl freigesetzt wurde.

Die Aachener Initiative 3 Rosen e.V. nimmt dies zum Anlass, für Dienstag, 10. März 2020 - dem Vorabend der Katastrophe von Fukushima - um 19 Uhr ins Forum M der Mayerschen Buchhandlung in der Buchkremerstraße in Aachen zu einem Vortrag "Atommüll in Tihange - wohin damit?" einzuladen.

"Mit intensiven Recherchen haben wir in den letzten Monaten Fakten über die Planung zusammengetragen, die zu höchster Besorgnis Anlass geben – und bisher kaum bekannt sind", so die Initiative 3 Rosen.

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